Saturn stationär direktläufig – eine goldhaarige „Göttin der Chancen“

Saturn bremst schon seit Ende Juli  seine rückläufige Bahn auf dem Tierkreisgrad 10 (9-10°) im Schützen ab und wird heute (13. August 2016) auf 9°47′ stillstehen.

Noch dazu nähert sich Mars diesem Ort und wird am 24. August eine Konjunktion mit Saturn dort eingehen (9°52′).

Ich habe eine Weile gebraucht, herauszubekommen, warum gerade überall soviel Sand, um nicht zu sagen Kies im Lebensgetriebe ist! Das ist es!

Mars hat gerade den Skorpion verlassen und ist voller feurigem Tatendrang im feurigen Schützen – und dann das! Saturn!

Das ist das idealtypische Bild für blinden Aktionismus, mit dem man permanent an Wände rennt. Selbstsabotage wird auch gern genommen. „Ich mach das mal schnell“…. Lösungen, die im Prinzip nicht schlecht sind, führen zur Zeit in die Sackgasse. Warum?

Ich hatte zu früheren Gelegenheiten schon mal darauf hingewiesen, dass Saturn im Schützen, im Trigon zu Uranus im Widder, eine wichtige Bremse ist. Ein Korrekturfaktor, der verhindert, dass man mit zu viel Feuer ungebremst ins Verderben rennt.  Genauso bremst Saturn jetzt auch Mars aus, der demnächst auch im Uranus-beherrschten Vollmond eine Rolle spielen wird.

So kommen die Kieselsteine im Getriebe (oder unvermutete Felswände) tatsächlich oft überraschend, ohne dass man damit hätte rechnen können.

Das sabische Symbol der Saturn-Station und der Mars-Saturn-Konjunktion ist: eine goldhaarige „Göttin der Chancen“.

Das muss man sich erstmal setzen lassen…. 🙂

Der Gott der Chancen heisst  im Griechischen Kairos.


Kairos (griechisch Καιρός) ist ein religiös-philosophischer Begriff für den günstigen Zeitpunkt einer Entscheidung, dessen ungenutztes Verstreichen nachteilig sein kann. In biblischen Texten wird das Wort Kairos für einen von Gott gegebenen Zeitpunkt, eine besondere Chance und Gelegenheit, den Auftrag zu erfüllen, verwendet. In der Philosophie ist es der entscheidende Augenblick selbst, in der Religion steht Kairos auch für die Entscheidung zwischen Glaube und Unglaube.

In der griechischen Mythologie wurde der günstige Zeitpunkt als Gottheit personifiziert.

Im älteren Altgriechischen wird der Terminus Kairos als der rechte Zeitpunkt erfasst und steht im Gegensatz zum langen Zeitabschnitt Chronos (χρόνος), dem griechischen Namen Saturns.


Ich laufe Gefahr den gesamten Wikipedia-Artikel über Kairos wiederzugeben, aber dieser Gegensatz von Chronos und Kairos passt nur zu gut zur Saturn/Mars im Schützen! Weiter geht’s:


Poseidippos von Pella (3. Jahrhundert v. Chr.) hat in seinen Epigrammen aus Olympia auch einen Dialog des Betrachters mit Kairos verfasst:

„Wer bist du?
Ich bin Kairos, der alles bezwingt!
Warum läufst du auf Zehenspitzen?
  Ich, der Kairos, laufe unablässig.
Warum hast du Flügel am Fuß?
 Ich fliege wie der Wind.
Warum trägst du in deiner Hand ein spitzes Messer?
 Um die Menschen daran zu erinnern, dass ich spitzer bin als ein Messer.
Warum fällt dir eine Haarlocke in die Stirn?
Damit mich ergreifen kann, wer mir begegnet.
Warum bist du am Hinterkopf kahl?
Wenn ich mit fliegendem Fuß erst einmal vorbeigeglitten bin,
wird mich auch keiner von hinten erwischen
  so sehr er sich auch bemüht.
Und wozu schuf Euch der Künstler?
Euch Wanderern zur Belehrung.“

– Gründel 1996. Sp. 1131

Die Redensart, „die Gelegenheit beim Schopf“ zu packen, wird auf diese Darstellung des Gotts zurückgeführt: Wenn die Gelegenheit vorbei ist, kann man sie am kahlen Hinterkopf nicht mehr fassen. Die Redensart „auf Messers Schneide“ stammt von Darstellungen des Kairos mit einer Waage, die auf einer Rasierklinge balanciert.


Wenn jetzt Chronos/Saturn auf den Kairos-Tierkreisgrad trifft bekommen wir häufig das, was die Psychologie Kairophobie nennt, die Angst, Entscheidungen zu treffen.

Oder, mit dem blindwütigen, weil ausgebremsten Mars dazu: man trifft vielleicht ganz falsche Entscheidungen, weil unter Druck gefällt.

Das Problem mit Saturn ist oft, dass das Ego gern dies oder jenes hätte, täte, wollte –  Saturn aber wacht darüber, dass das, worum es geht, auch wirklich im Sinne der natürlichen Gesetze ist. Dass auch wirklich genügend Reserven für das Vorhaben vorhanden sind. Dass solche Vorhaben nicht den wahren Willen konterkarieren, weil man aus der aktuellen Laune etwas völlig Zuwiderlaufendes unbedingt will (Mars=Wille, wollen, auch Ego, zusammen mit Sonne).

Am besten kommt zur Zeit der davon, der gerade nichts will und ruhig abwartet. Oder der ohnehin im richtigen Fluss mit den/seinen Lebensenergien ist. Je mehr man unbedingt will, umso mehr Kies und Felswände tun sich auf und um so weniger sieht man die wahren Chancen, die sich gerade jetzt – GERADE JETZT! – auftun.

Luft anhalten, tief durchatmen, die Hände einmal in den Schoss legen und abwarten. Das ist nicht gerade das, was Mars will! Man muss ihm jetzt glaubhaft versichern können, dass seine Stunde noch schlagen wird, nämlich dann, wenn die goldhaarige Göttin erscheint.  Die kann man nicht zwingen. Das wäre Hybris, und die wird von den Göttern nicht gern gesehen, das gibt Kies und Felswände und Wutanfälle zur „Strafe“!  Kommt sie aber, dann muss der Mars sofort zugreifen können! Also „Gewehr bei Fuß“ und Füße stillhalten bis die echte Chance kommt! (Wobei man echte Chancen auch gänzlich ohne Waffen ergreifen kann…).

Man sage dies all denjenigen, die in diesen Zeiten wider verstärkt im Namen irgendeiner Ideologie oder falsch verstandenen Religion unterwegs sind und mit dem Kopf durch die Wand wollen… Das Kairos-Nadelöhr zwischen Glaube und Unglaube sollte man in sich selbst suchen und nicht vermeintlich Ungläubige mit Waffen bekämpfen. Leider ist es offensichtlich genau das, was wir im Weltgeschehen beobachten. Die Pattsituation in Aleppo zum Beispiel…

Was übrigens zur Zeit auch hilft, ist, das Notwendige zu tun und sich nicht dagegen zu sträuben. So im Fluss wird man seine Chancen auch nicht verpassen, auch wenn man beschäftigt ist. Verpassen tut man sie dann, wenn man blind ist durch Egotrips, blinden Aktionismus, und sei er noch so gut gemeint (Sonne im Löwen! Neigt dazu, nicht vorher zu fragen, was die Bedachten denn eigentlich selbst wählen würden… 🙂 ).

Dies sei schon ein kleiner Vorgeschmack auf den kommenden Vollmond, dessen Herrscher Uranus durchaus Chancen verspricht!

Macht was draus!

 

Bild: unbekannt, evtl. Sylvia Ji (http://www.sylviaji.com, geposted auf Lovethispic.com, pinterest.com, tumblr.com etc.)

5 Gedanken zu “Saturn stationär direktläufig – eine goldhaarige „Göttin der Chancen“

  1. Schön 🙂 Ich hab heute Geburtstag und die schöne Göttin der Chancen weilt dazu auf meinem Aszendenten…
    Über den Saturn freue ich mich außerordentlich – zumal auch schon mein eigener Mars da draufsitzt…
    Und dass gerade etwas phänomenal Wunderbares in meinem Leben passiert, das vor ein paar Tagen erst seinen Anfang genommen hat, macht es mir gerade sehr leicht, mich einfach treiben zu lassen. Ein Hoch auf die goldhaarige Lady! 😉

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  2. Hallo Iris,

    vielen Dank für die Vorschau – auch wenn sich das ganze bei mir eher introvertiert und für mich persönlich abspielt, bin ich ob der A ha Effekte, nach einigen Tagen, oder sogar ein zwei Wochen immer wieder erstaunt! Deine Prognosen haben oft, nach einiger Reflektionszeit, Erkenntnisse in sich, da muss man erstmal ehrlich und offen mit sichselbst ins Gericht gehen.

    Bin schon auf September gespannt 😊Jungfrau, Skorpion, Skorpion

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